GWG Geschichte

Unsere Genossenschaft blickt auf eine 110-jährige Firmengeschichte zurück. Sie ist seit der Gründung der Ursprungsgenossenschaften in den Jahren 1911/1912 zu einem der großen Wohnungsanbieter im Osten von Dresden gewachsen und verfügt heute über weitestgehend sanierte Gebäude und überwiegend modernisierte Wohnungen.

 

1911 bis 1924 – Gründungsjahre

1911/12 – Die Ausweitung der Städte durch die zunehmende Industrialisierung und die damit steigende Wohnungsnot in Deutschland fördert die Gründung und Vergrößerung der Baugenossenschaften. In den Jahren 1911/12 wurden folgende vier Genossenschaften gegründet: Dobritzer Spar- und Bauverein (Gründungsdatum: 14.07.1911), Spar- und Bauverein Laubegast (04.12.1911), Baugenossenschaft zu Leuben (Gründungsdatum: 10.01.1912). Diese drei Genossenschaften mit ihrem Wohnungsbestand bilden den Grundstein der heutigen Gemeinnützigen Wohnungsbau-Genossenschaft Dresden-Ost e.G. Ebenfalls in 1911 gründete sich die Baugenossenschaft Großzschachwitz (Gründungsdatum: 24.05.1911).

1914 – Paul Hahn, Mitbegründer des Spar- und Bauverein Laubegast, ist seit 1914 im Vorstand und wird von 1924 bis 1933 hauptamtlicher Geschäftsführer.

Die älteste heute noch bekannte Satzung unserer Genossenschaft – die Satzung der ehemaligen Baugenossenschaft zu Leuben vom 23. April 1923, Repro: Archiv GWG
 

1925 bis 1949 – Genossenschaft in schweren Zeiten

1929 – Weltwirtschaftskrise. Die Bautätigkeit muss unterbrochen werden und bleibt es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

1933 – In allen Genossenschaften werden politisch missliebige Personen in Vorstand und Geschäftsleitung durch Vertreter des NS-Regimes ersetzt. Das Eigentum der Genossenschaften bleibt aber unangetastet.

1945 – Von ca. 222.000 Genossenschaftswohnungen in Dresden sind ca. 75.000 total zerstört und ca. 100.000 schwer bis leicht beschädigt. Auch im Bestand der Genossenschaft fielen etliche Häuser den Bombardierungen am Ende des Zweiten Weltkrieges zum Opfer.

Laubegast 1927 – Kärntner Weg, Foto: Archiv GWG
 

1950 bis 1989 – Genossenschaft im Sozialismus

1950 – Die genossenschaftliche Arbeit wird wieder aufgenommen. Den 11 in Dresden existierenden Genossenschaften wird nahegelegt, den Begriff der Gemeinnützigkeit in den Firmennamen aufzunehmen. Das seit 1889 bestehende Genossenschaftsgesetz wird durch ein Musterstatut ersetzt.

1978 – Die drei Genossenschaften Dobritz, Leuben und Laubegast fusionieren zur GWG Dresden-Ost.

Modernisierung des Objekts Ischler Straße in Laubegast, Foto: Archiv GWG
 

1990 bis 2014 – Genossenschaft nach der Wiedervereinigung

1990 – Nicht nur die Mietpreise, noch im Deutschen Reich festgelegt und bisher gültig, müssen den neuen Bedingungen angepasst werden.

1994 – Die Genossenschaft ist jetzt Eigentümerin aller ihrer Grundstücke und im Grundbuch eingetragen. Die längst fällige Sanierung und Modernisierung des Bestandes wird verstärkt und in den Folgejahren kontinuierlich fortgesetzt.

Wohnobjekt in der F.-A.-Sorge-Straße, Niedersedlitz nach Sanierung 2007, Foto: Archiv GWG
 

2002 – Das Augusthochwasser der Elbe und ihrer Zuflüsse erfasst auch Wohnanlagen der Genossenschaft. In einigen Objekten der Wohngebiete Laubegast, Leuben und Niedersedlitz laufen Keller voll. Die Mitglieder und Mieter unterstützen sich gegenseitig und meistern gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GWG die widrigen Umstände.

2003 – Eine 72 Wohnungen umfassende Wohnanlage in Gruna auf der Rosenbergstraße wird angekauft und erweitert den Bestand der Genossenschaft.

2004 – Die 90-Jahrfeier der Genossenschaft wird wegen der Jahrhundertflut 2002 und ihren Folgen erst im 92. Jahre der Genossenschaft auf Schloss Albrechtsberg nachgeholt.

2005 – Das Haus Troppauer Str. 28 muss nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 wegen massiven Schädigungen des Fundamentes abgerissen werden. Die Genossenschaft errichtet an dieser Stelle einen Parkplatz. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Herr Manfred Ogorek wird feierlich verabschiedet.

2008 – Das komplett unsanierte Denkmalschutzobjekt Steirische Straße 43 – 55 wird saniert und erhält zusätzliche Anbauten. Es entstehen moderne Wohnungen mit bedarfsgerechten Grundrissen im historischen Gebäude.

2009 – Das 1. Sport- und Familienfest der Dresdner Wohnungsgenossenschaften findet statt. Organisator ist der Arbeitskreis der acht großen Dresdner Genossenschaften. Der Arbeitskreis hat die Bündelung von Marketingaktivitäten im Wettbewerb mit den kommunalen und privaten Wohnungsanbietern zum Ziel. Den Dresdner Wohnungsgenossenschaften gehören rund 60.000 Wohnungen in Dresden.

Überflutungsflächen Tolkewitz, Foto: Archiv GWG
 

2012 – Die Genossenschaft feiert ihren 100. (!) auf Schloss Wackerbarth. Gut 20 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands sind bis auf eines alle GWG-Wohngebäude modernisiert bzw. vereinzelt teilmodernisiert. Der dafür federführend verantwortliche Technische Vorstand Herr Dieter Richter wird nach getaner Arbeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der Aufsichtsrat beruft Frau Angret-Cathrin Schirmer in den Vorstand. Die Verschmelzung mit der GWG Zschachwitz eG. wird gemäß Beschlüssen der Vertreter beider Genossenschaften vollzogen. Die Mitglieder und Mieter der rund 110 Wohnungen in den teilmodernisierten Gebäuden im Quartier Großzschachwitz werden in die GWG-Familie aufgenommen.

2013 – Die Verschmelzung mit der WG Radeberger Straße Dresden eG wird nach Beschlussfassung der Mitglieder- bzw. der Vertreterversammlung beider Genossenschaften vollzogen. Hierdurch erweitert sich der Wohnungsbestand um rund 190 Wohnungen in zwei Wohngebäuden im Dresdner Westen. Nach dieser erfreulichen Entwicklung muss die weiter erstarkte und vielfältiger gewordene Genossenschaft zwei Schicksalsschläge verkraften: Erneut sucht ein Hochwasser in der Stärke der Jahrhundertflut von 2002 Objekte der GWG heim. Auf tragische Weise verliert die Genossenschaft plötzlich und unerwartet ihre mehr als 20 Jahre für die Genossenschaft wirkende Vorstandsvorsitzende Frau Beate Stein. Frau Schirmer übernimmt den Vorstandsvorsitz.

Im Jahr 2014 beginnt Herr Jörn Opitz seine Tätigkeit als Technischer Vorstand. Die Hochwasserschäden werden beseitigt und die Bestandsentwicklung fortgesetzt.

100-Jahrfeier auf Schloss Wackerbarth in Radebeul, Foto: Archiv GWG
 

2015 bis 2020 – Genossenschaft als Markenzeichen

2016 – Die Genossenschaftsidee wird Weltkulturerbe. Der Leitgedanke »Viele schaffen gemeinsam, was einer allein nicht schaffen kann« ist seit fast 200 Jahren die Basis einer nachhaltig erfolgreichen Entwicklung genossenschaftlich organisierter Unternehmen.

2017 – Das letzte bisher unsanierte und seit mehreren Jahren leerstehende Denkmalobjekt wird aufwendig modernisiert und dabei grundhaft umgebaut. Es entstehen zeitgemäße und bedarfsgerechte Grundrisslösungen in historischen Mauern. In das Mehrgenerationenhaus Tauernstraße 17 – 29 ziehen im Frühling die ersten Nutzer ein. Im GWG-Bestand mit rd. 2.170 Wohnungen gibt es keine unsanierten Gebäude mehr. Der Großteil der Wohnungen ist modernisiert.

2018 – Die Genossenschaft harmonisiert ihren Außenauftritt durch ein weiterentwickeltes Corporate Design unter einem neuen Leitbild:

 

2019 – Die Genossenschaft kauft die Wohnhäuser im ehemaligen Leasinggebiet Leuben vom Leasinggeber zurück. Mit dessen finanziellem Engagement konnten vor 20 Jahren die rund 560 Wohnungen und andere GWG-Objekte saniert werden. Nun sind wieder alle Wohnungen unter dem Dach der Genossenschaft vereint und die Weiterentwicklung des Bestandes beginnt auch hier.

2020 – Im ersten Corona-Jahr laufen die Geschäfte unvermindert fort. Unaufgeregt werden die anfallenden Aufgaben durch die Verwaltung erledigt. Fast alle Genossenschaftsmitglieder können ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Die Partner in Bau, Handwerk und Dienstleistung stehen der Genossenschaft wie gewohnt tatkräftig zur Seite. Die positive Unternehmensentwicklung wird trotz der Pandemie durch das gemeinschaftliche Engagement aller Beteiligten fortgeführt. Zum Jahresende wird der bereits ab dem vierten Quartal vorbereitete Vorstandswechsel vollzogen. Frau Angret-Cathrin Schirmer verlässt die GWG Dresden-Ost und begibt sich nach getaner Arbeit in den Ruhestand.

 

2021 bis heute - Genossenschaft mit Tradition in der Moderne

Frau Katja Reisenauer übernimmt die Verantwortung für den Kaufmännischen Bereich. Sie führt die Genossenschaft ab 01.01.2021 gemeinsam mit dem Technischen Vorstand Jörn Opitz im gegenseitigen Vertrauen auf die Verlässlichkeit des jeweils anderen und mit einem respektvollen Umgang bei der täglichen Arbeit mit allen Beteiligten.

Die Vorstandsarbeit Anfang der 20iger Jahre des 21. Jahrhunderts ist geprägt vom personellen Wandel innerhalb der Verwaltung, den Krisen in Europa und der Welt, auch infolge des Krieges in der Ukraine. Das inflationäre Umfeld erschwert das planvolle Vorgehen zur Weiterentwicklung der Genossenschaft und ihrer Bestände. Priorität hat der genossenschaftliche Auftrag zur Sicherstellung von menschenwürdigem und spekulationsfreiem Wohnraum zu erschwinglichen Preisen… ein zeitloses Ziel!

Im Jahr 2022 begeht die Genossenschaft ihr 110. Jubiläum. Kurzum, sie verbindet die Tradition in der Moderne. Der Außenauftritt des Unternehmens macht im Jubiläumsjahr darauf aufmerksam (siehe Jubiläumslogo unten) und die ordentliche Vertreterversammlung 2022 wird in einem festlichen Rahmen in der Villa Sachs abgehalten (siehe Foto rechts). Ein besonderer Dank des Vorstandes gilt allen ehrenamtlich für die Genossenschaft engagierten Mitgliedern. Die beeindruckende Geschichte baut auf dem Fundament einer funktionierenden Gemeinschaft Gleichgesinnter auf. Ein respektvoller und toleranter Umgang der Mitglieder untereinander ist Garant für den stetigen Erfolg der gemeinschaftlichen Unternehmung.